Etagenformen
Die Kunststoff-Formteile werden in dem Werkzeug in zwei Etagen hintereinander angeordnet, im Gegensatz zu
konventionellen Werkzeugen, bei denen die Teile nebeneinander liegen. Die Schließkraftanteile, die von jeder Etage auf
den Mittelblock wirken, heben sich dabei gegenseitig auf. Der Schließkraftbedarf für die Form wird somit halbiert. Bedingung
ist natürlich, dass die Formteile aus dem gleichen Rohstoff hergestellt werden und die Geometrie der Teile für dieses
Produktionsverfahren geeignet ist.
Vorteile:
- annähernde Halbierung des Verarbeitungsanteils an den Formteilkosten. Dies ist der Hauptvorteil für den Einsatz von Etagenformen.
- Handling: Teile eines Schusses haben gleiche Spritzbedingungen und können an der Maschine weiter verarbeitet werden (z.B. Spiegelschweißen oder Montagevorgänge).
- Geringerer Platzbedarf bei der Fertigung. Wenn aus Kapazitätsgründen die Produktion auf zwei Maschinen nötig ist, kann die Etagenform die zweite Maschine einsparen.
Nachteile:
- Höhere Werkzeugkosten durch aufwendige Heißkanaltechnik sowie Betätigungselemente für die Etagen und hydraulische Zusatzauswerfer sind die Formkosten gegen über herkömmlichen Werkzeugen höher.
- Höherer Rüst- und Wartungsbedarf, da doppelte Kavitätenzahl.
- Eventuell Maschine mit verlängerten Holmen nötig. Wenn nicht nur flache Teile mit Etagen-Formen produziert werden sollen, kann überlegt werden, ob gegen geringeren Mehrpreis eine Maschine mit verlängerten Holmen angeschafft werden soll.
Wirtschaftlichkeit
Die folgenden beiden Beispielrechnungen verdeutlichen, wo der Einsatz von Etagenformen rentabel ist: